Wirbelsäulengymnastik
1. Konzept der präventiven Wirbelsäulengymnastik
2. Beispielhaftes Übungsprogramm zur Körperwahrnehmung /Haltungsschulung
Die Wirbelsäulengymnastik
Die Wirbelsäulengymnastik ist ein gezieltes Verhaltenstraining, das neben Einstellungs- und Verhaltensänderungen auch ein verbessertes Körperbewusstsein anstrebt. Ebenso steht der Erwerb eines
belastungsreduzierenden, wirbelsäulengerechten Bewegungsverhalten im Vordergrund. Die Wirbelsäulensgymnastik zielt ganz im Sinne der Gesundheitsförderung darauf ab, den Menschen zu einem
eigenverantwortlichen gesundheits- und umweltbewussten Handeln hinzuführen und ihn damit zu befähigen, sein Wohlbefinden und seine Gesundheit zu verbessern. Risikofaktoren sollen vermieden und
Schutzfaktoren aufgebaut werden.
Das Kanzept der präventiven Wirbelsäulengymnastik
In der präventiven Wirbelsäulengymnastik wird besonderen Wert auf den ganzheitlichen Ansatz gelegt, wozu auch Entspannungsverfahren, Verhaltenstraining, Rückenschulung sowie kleine Spielformen
gehören. Der Mansch soll als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachten werden. Es handelt sich jedoch nicht um ein therapeutisches Konzept, welches die Arbeit eines Arztes oder Krankengymnasten
ersetzen kann. Das Konzept wendet sich an den Gesunden oder an den gerade behandelten Patienten. Es stellt vielmehr eine Zwischenstufe zwischen Rehabilitation und organisiertem Sport oder
Freizeitsport dar.
Ziele der präventiven Wirbelsäulengymnastik
Ziel ist die langfristige Motivation des Menschen zur Anwendung wirkungsvoller und akzepierter Alltagsstrategien, als effizienter Weg zur Verhütung von Zivilisationskrankheiten. Hier steht besonders
die Hinführung einer rückenfreundlichen Verhaltensweise im Alltag im Vordergrund.
Um dies zu erreichen, ist ein ganzheitlicher Lernsprozess nötig, der in seinem Ablauf durch Erkennen, Entwickeln, Verändern und Festhalten eine Verhaltensänderung hervorruft.
Der ganzheitliche Lernprozess lässt sich in Einzelkomponenten untergliedern:
- Der geistige (kognitive) Lernprozess - Aneignung von Wissen
- Der (psycho) motorische Lernprozess - Erwerb von körperlichen Fertigkeiten
und Verhaltensweisen
- Der soziale Lernprozess - Erlernen von sozialen Verhaltensweisen
Folgende Zielsetzungen verfolgt die präventive Rückenschule im einzelnen:
Motivationale und affektive (gefühlsbetonte) Ziele
Gemeint sind damit alle Ziele, welche direkt mit dem emotionalen Bereich des Menschen gekoppelt sind und Antiriebe für gesunde Verhaltensweisen und Verhaltensänderungen geben können.
Kognitive Ziele
Hierzu gehören in erster Linie alle Ziele, die in den Bereich des Denkens und fachspezifischen Wissens fallen.